Rückblick auf das Schützenjahr 2020
Sehr geehrte Majestäten, sehr geehrte Schützenschwestern, Schützenbrüder, Jungschützen und Ehrenmitglieder.
Ich wende mich mit diesem Schreiben an Euch, um die jetzige Situation rund um den Schützenverein zu beschreiben. Normalerweise würde ich das in meinem Jahresbericht auf unserer Generalversammlung vortragen. Diese muss aber aus gegebenem Anlass bis auf weiteres verschoben werden. Sollte es möglich sein, zu einem späteren Zeitpunkt unsere Generalversammlung stattfinden zu lassen, laden wir euch in gewohnter Weise fristgerecht dazu ein.
Alle weiteren schießsportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltung fallen bis auf weiteres aus.
Das vergangene Jahr 2020 war für uns alle, als einzelner Mensch, als Familie und auch für alle Vereine eine große Herausforderung. Die Corona Pandemie hat unser Vereinsleben praktisch zum Erliegen gebracht.
Unser Schützenfest und das Kalbschießen konnten nicht stattfinden, genauso wie unser beliebtes Winterschießen. Vorstandssitzungen mussten abgesagt werden. Die Rundenwettkämpfe des Schützenkreises Nordwest wurden kurz vor dem Ende im März unterbrochen. Soziale Kontakte innerhalb unseres Vereins fanden nicht statt.
Trotz aller Einschränkungen, haben wir es geschafft, unsere Umbau und Sanierungsprojekte unter Einhaltung aller gesetzlicher Regelungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
So wurde der 50 Meter KK-Stand renoviert. Die alte hölzerne Einhausung, die als Kugelfang diente, ist komplett abgetragen und durch ein Mauerwerk ersetzt worden. Als Bedachung kamen Stahltrapez-Sandwichplatten zum Einsatz. Um eine Abnahme des Landkreises für den KK-Stand zu erhalten, waren die Sanierungsmaßnahmen aus sicherheitstechnischen Gründen notwendig geworden.
Die vorhandenen elektronischen Schießanlagen auf den 100 Meter Kleinkaliberständen sowie auf den Luftgewehrständen haben neu Computer erhalten, damit die notwendigen Software Updates installiert werden konnten.
Des Weiteren haben wir zwei große Container angeschafft, die jetzt auf einer Betonsohle hinter der Schützenhalle stehen und als Lager für Geräte usw. dienen.
Am Giebel des Gebäudes an der Zeltwiese wurde eine verzinkte Stahltreppe angebaut um den Zugang zum Dachboden zu erleichtern.
Das größte Projekt, das es umzusetzen galt, war die Sanierung der Toilettenanlage an der Schützenhalle.
Eine Kernsanierung war die einzige Möglichkeit, den heutigen Standards gerecht zu werden. Bis auf die Betonsohle, das Außenmauerwerk und das Dach wurde alles abgetragen und entsorgt.
Der Abstellraum hinter der Toilettenanlage ist jetzt zur Vergrößerung der neuen Räumlichkeiten hinzugekommen.
Der Ausbau ist mit einem Holzständerwerk in Trockenbauweise ausgeführt worden. Estrich-, Fliesen und Malerarbeiten waren ebenso notwendig wie Elektro und Sanitärarbeiten. Notwendig geworden ist auch der Einbau einer neuen Gas-Brennwertheizungsanlage. Diese befindet sich nicht mehr im Keller, sondern ist nun in dem neu entstandenen Putzmittelraum im EG verbaut. Bis auf Reinigungsarbeiten, haben die Arbeiten ihren Abschluss gefunden.
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei allen bedanken, die bei diesen Umbau und Renovierungsarbeiten geholfen haben. Und ich möchte mich ausdrücklich bei unseren Sponsoren für die Bereitstellung verschiedenster Baumaterialien bedanken. Hier sind wir wirklich sehr gut von vielen Seiten unterstützt worden. Ein Dank geht auch an die Gemeinde Berge, die uns finanziell zur Seite gestanden hat, ebenso wie die Westnetz GmbH als Sponsor.
Weiterhin haben wir von der Innogy Se GmbH einen Klimaschutzpreis von 500,00 Euro für das Jahr 2020 erhalten.
Trotz dieser notwendigen Investitionen befindet sich der Schützenverein Berge e.V. in einer finanziell entspannten Situation. Selbstverständlich fehlen diverse Veranstaltungen, die in den vergangenen Jahren als Einnahmequelle dienten. Aber durch umsichtiges und verantwortungsvolles Wirtschaften in der Vergangenheit, sehen wir uns für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt und gewappnet.
Schießsportlich war leider nicht viel möglich, aber im Sommer konnte die abgebrochene Saison 2019/2020 im Schützenkreis Nordwest beendet werden. Unsere Mannschaft Berge I hat sich zum Dritten Mal in Folge den Meistertitel in der höchsten Auflagenklasse gesichert.
Die Saison 2020/2021 wurde im Oktober abgebrochen und im Januar endgültig abgesagt.
Zur Jahresmitte war es wieder unter Einhaltung der Pandemie – Auflagen möglich, die Schießanlagen im Keller zu nutzen, so dass zumindest auch die Vereinsmeisterschaften stattfinden konnten. Einfacher hatten es hier die Sportschützen im Bogenbereich. Unter freiem Himmel war schon einiges mehr möglich. So wurde sogar im September das Dakota Sommer Cup Finale mit 50 Sportlern ausgerichtet. Mehrere Deutsche Meister, Europameister, Weltmeister und sogar eine World Games Siegerin fanden den Weg nach Berge. Es gab großes Lob für die Ausrichtung. Die weiteste Anreise hatten zwei Sportler aus dem 580 km entfernten Esslingen.
Was uns im Jahr 2021 noch erwartet, wissen wir alle nicht. Die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie und eine Rückkehr zur Normalität dürfen wir nicht verlieren. Jeder einzelne von uns kann mit seinem Verhalten dazu beitragen, damit sich Familien und Freunde wieder treffen dürfen und unser Schützenplatz wieder zu einem Treffpunkt der Geselligkeit wird.
Werden wir in diesem Jahr ein Schützenfest feiern oder unser Kalbschießen veranstalten?
Diese Frage kann niemand zum jetzigen Zeitpunkt beantworten.
Der Vorstand plant in alle Richtungen, um auf alles vorbereitet zu sein, sollte es möglich sein ein Schützenfest zu feiern. Allerdings müssen die Umstände es zulassen, sich in einem Rahmen zu bewegen, der uns wirtschaftlich nicht zu sehr in Bedrängnis bringt.
Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit auch noch mal ganz besonders bei unseren amtierenden Majestäten und deren Hofstaat bedanken, die keine Sekunde gezögert haben, und bereit waren, ihr Königsjahr um ein Jahr zu verlängern.
Unser Wunsch ist es, auch euch einen würdigen Abschluss eines Thronjahres nach alter Tradition zu ermöglichen.
Ich hoffe, dass ich euch mit diesen Zeilen ein wenig von den Aktivitäten des vergangenen Jahres nähergebracht habe.
Mit einer Vorschau auf das Jahr 2021 kann ich leider nicht dienen.
Mir bleibt nur zu sagen, dass ich euch alles Gute für die Zukunft wünsche. Bleibt bitte gesund, achtet auf einander und glaubt an ein baldiges Wiedersehen auf der Wilhelmshöhe.
Im Namen des gesamten Vorstandes des Schützenvereins Berge e.V. seit 1667
Mit Schützengruß
Andreas Stienke
(Präsident)